KSC-Sportchef Freis: Stindl verlor etwas den Rhythmus – Altersstruktur muss sich ändern
Der Karlsruher SC machte im Sommer vor allem mit der Verpflichtung von Borussia Mönchengladbachs Lars Stindl auf sich aufmerksam. Der 35 Jahre alte Offensivspieler mit DFB-Vergangenheit sorgte dafür, dass bei den Badenern mal wieder ganz entfernt über eine mögliche Rückkehr in die Bundesliga nachgedacht werden konnte. Nach neun Spieltagen und Platz 14 sieht die Realität aber deutlich nüchterner aus: Abstiegskampf statt oberes Tabellendrittel.
„Da gibt es unterschiedliche Faktoren. Die externe Erwartungshaltung ist extrem hoch“, erklärte KSC-Sportdirektor Sebastian Freis im Interview mit dem „Kicker“. „Lars hat zu Beginn sofort gezeigt, welchen Mehrwert er als Spieler und Persönlichkeit der Mannschaft bieten kann. Ich hatte das Gefühl, dass er durch seine schwere Handverletzung etwas den Rhythmus verloren hat. Aber er wird gestärkt zurückkommen und der Mannschaft wieder helfen.“ Ex-Nationalspieler und Rückkehrer Stindl kam bei seinen neun Einsätzen auf zwei Treffer und zwei Vorlagen.
Im Sommer gab der Zweitligist mit Tim Breithaupt (für 2,5 Millionen Euro zum FC Augsburg) und Marius Gersbeck (für 300.000 Euro zurück zu Hertha BSC) zwei Leistungsträger ab. Beim Kaderwert steht Karlsruhe vor dem Marktwert-Update in der 2. Liga ohnehin nur auf Rang 14 – vor Elversberg, Braunschweig, Osnabrück und Wehen Wiesbaden. Was auch daran liegt, dass die Badener den ältesten Kader im Unterhaus stellen. Altersschnitt: 26,8 Jahre.
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„Wir haben bezogen auf unsere Kaderqualität ein paar Punkte zu wenig“, befand der 38-jährige Freis. Neun sind es – im Vorjahr waren es zum gleichen Zeitpunkt elf. Mit Blick auf die hohe Erfahrung im Team sagte der Ex-Profi: „Wir befinden uns in einer herausfordernden Übergangsphase, in der das Trainerteam immer wieder die richtige Balance aus Punkten für die Tabelle und möglichst viel Einsatzzeiten für unsere jungen Spieler finden muss. Im Idealfall gelingt eine Kombination aus beidem.“
Freis konstatierte: „Wir sind uns aber im Klub einig, dass sich die Altersstruktur des Kaders verändern muss, um beispielweise Transfererlöse erzielen zu können.“ Beim 1:1 gegen Magdeburg am vergangenen Spieltag waren neun Ü30-Profis in der Startaufstellung zu finden – im Schnitt war die erste Elf 31,3 Jahre alt. Auf der Bank Platz nahmen im Gegenzug fünf Talente bis 20 Jahre. „Transfererlöse zu generieren, kann man zwar planen, aber natürlich nicht innerhalb eines halben Jahres umsetzen.“
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Trainer Eichner soll beim KSC den Weiterentwicklungsprozess des Kaders begleiten
Zwar habe Freis „vollstes Vertrauen“ in die bestehende Mannschaft, „trotzdem denken wir intensiv über mögliche Profile nach und bereiten Dinge vor. Natürlich hängt viel davon ab, was uns die Jungs bis dahin auf dem Platz anbieten“. Der Anspruch beim KSC solle nicht sein, bis zum letzten Spieltag um den Klassenerhalt zittern zu müssen. Der Manager stärkte indes Trainer Christian Eichner, weil er überzeugt sei, „dass in dieser Konstellation der angestrebte Weiterentwicklungsprozess des Kaders funktionieren wird“.
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Der Kaderwert täuscht hier natürlich ein bisschen. Aufgrund der hohen Altersstruktur ist dieser naturgemäß geringer im Vergleich zu anderen Vereinen, da der Marktwert der einzelnen Spieler mit zunehmendem Alter (über 30) immer mehr abnimmt, auch wenn die sportliche Qualität vielleicht noch auf einem gutem Niveau ist.
Der Kaderwert täuscht vielleicht schon ein wenig, aber wir sprechen hier auch von einigen Schlüsselspielern die evtl. langsam über den Zenit kommen.
Abgesehen davon hat man sich vielleicht auch ein bisschen von der (vor allem zu Beginn) sehr starken Rückrunde blenden lassen und davon, dass Stindl alleine die Abgänge nicht kompensieren kann. Bisher ist Drewes im Tor ein downgrade zu Gersbeck, Breithaupt ein Verlust (auch wenn er einen großen Teil der Rückrunde verpasst hat) und die 8 Tore und 5 Assists die Mikkel Kaufmann in der Rückrunde beigesteuert hat, sollte man auch nicht vergessen.
In der Nachbetrachtung fühlt sich der Sommer fast ein bisschen an wie bei Bayern, wenn man den Namen Kane durch Stindl ersetzt. Ansonsten hat die Task Force nicht viel auf die Beine gestellt (und man kann argumentieren mit Stindl hatten sie wenig zu tun) abgesehen von der Rückkehr von Bormuth und der verlängerten Leihe von Nebel und ansonsten herrscht jetzt Hauen und Stechen der aktuell handelnden Personen gegenüber der vorherigen sportlichen Leitung.
Jetzt kann man eigentlich nur hoffen alle behalten die Ruhe und niemand fängt ernsthaft an über das Thema Eichner zu sprechen.
Der Kaderwert täuscht hier natürlich ein bisschen. Aufgrund der hohen Altersstruktur ist dieser naturgemäß geringer im Vergleich zu anderen Vereinen, da der Marktwert der einzelnen Spieler mit zunehmendem Alter (über 30) immer mehr abnimmt, auch wenn die sportliche Qualität vielleicht noch auf einem gutem Niveau ist.
Aktuell spiegelt er die Tabelle ganz gut wieder
- Geb./Alter:
- 26.08.1988 (35)
- Nat.:
- Akt. Verein:
- Karlsruher SC
- Vertrag bis:
- 30.06.2024
- Position:
- Offensives Mittelfeld
- Marktwert:
- 1,00 Mio. €
- Geb./Alter:
- 23.04.1985 (39)
- Nat.:
- Akt. Verein:
- Karlsruher SC
- Aktuelle Funktion:
- Sportlicher Leiter
- Im Amt seit:
- 30.08.2023
- Geb./Alter:
- 24.11.1982 (41)
- Nat.:
- Akt. Verein:
- Karlsruher SC
- Aktuelle Funktion:
- Trainer
- Vertrag bis:
- 30.06.2025
- Im Amt seit:
- 19.02.2020
- Gesamtmarktwert:
- 22,10 Mio. €
- Wettbewerb:
- 2. Bundesliga
- Tabellenstand:
- 5.
- Trainer:
- Christian Eichner
- Kadergröße:
- 27
- Letzter Transfer:
- Ali-Eren Ersungur
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